Als meine Kinder noch klein waren, begegnete mir ein Zitat, das mich tief im Innersten berührte. Ich erinnere mich noch genau: Es war einer dieser Tage, an denen einfach alles zu viel schien – die Wäscheberge türmten sich, der Schlafmangel zehrte an meinen Nerven, und die endlose To-do-Liste schien nur länger zu werden. Ich war müde, überfordert und fragte mich, ob ich überhaupt all dem gerecht werden konnte.

Dann las ich diesen einen Satz – und plötzlich war da ein Moment des Innehaltens.

Der Satz lautete sinngemäß: „Am Ende erinnern sich Kinder nicht an die perfekten Momente, sondern an das Gefühl, das sie mit uns hatten.“

Und da wurde mir etwas klar, das ich bis heute nicht vergessen habe: Es sind nicht die inszenierten Familienausflüge oder die perfekt geplanten Geburtstagsfeiern, die wirklich zählen. Es sind die kleinen, unscheinbaren Augenblicke dazwischen, die sich tief ins Herz eingraben.

Es ist die Art, wie wir miteinander sprechen – selbst dann, wenn wir müde, gereizt oder gestresst sind. Es ist, wie wir nach einem Streit wieder zueinander finden, uns entschuldigen, in den Arm nehmen. Es ist, wie wir zuhören, einander Raum geben, gemeinsam Lösungen suchen und Kompromisse finden – Tag für Tag.

Unsere Kinder werden sich vielleicht nicht an jedes Detail erinnern. Aber sie werden sich erinnern, wie es sich angefühlt hat, mit uns gross zu werden. Ob sie sich sicher, gesehen und geliebt fühlten – das wird bleiben.

Perfektion war nie das Ziel. Sie war es nie und wird es nie sein. Aber präsent zu sein, mit offenem Herzen, mit Geduld und echter Aufmerksamkeit – das ist es, was zählt.

Und das ist etwas, das wir jeden Tag aufs Neue wählen können.

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